Creativity from Vienna to the World ist ein Online-Projekt, das aus einer Vortragsreihe, einem Blog und einer Online-Austellung besteht. Perspektiven aus der Geschichte des Designs, der Migration und des Lebens von Frauen, der Pädagogik und des Kulturtransfers werden miteinander verknüpft, um die Errungenschaften weiblicher Gestalterinnen nachzuzeichnen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Zentraleuropa in die Vereinigten Staaten emigrierten. Es geht um die von ihnen in Zentraleuropa entwickelten gestalterischen und pädagogischen Ideen und darum, wie sich diese Gestalterinnen (unter anderem Emmy Zweybrück-Prochaska, Hilda Jesser-Schmid, Vally Wieselthier und Lisl Weil) erfolgreiche zweite Karrieren in den USA aufbauten. Desweiteren wird die Verbreitung thematisiert, die diese Ideen durch Wanderaustellungen wie die der stark von Frauen geprägten Jugendkunstklasse von Franz Čizek (in den USA 1923/24), durch Publikationen wie Zweybrück-Prohaskas Stencil Book (1937), durch pädagogische Aktivititäten wie die von Giovanna Klien an der Dalton School und durch die erfolgreiche Gründung von Unternehmen wie im Falle von Liane Zimblers Architekturbüro in Los Angeles erfuhren. Dabei sollen auch die transatlantischen Verbindungen beleuchtet werden, die für die Karrieren vieler Gestalterinnen so wichtig waren. Im Rahmen dieses Projekts soll eine zugängliche, kritische Dokumentation über die Modernisierung und Entwicklung der Gestaltung und pädagogischer Praxis durch Frauen im Zusammenhang des österreichisch-amerikanischen Austausches begründet werden.

Creativity from Vienna to the World ist ein kollaboratives Online-Projekt, das von Professorin Megan Brandow-Faller (City University of New York) und Dr.in Julia Secklehner (Masaryk-Universität, Brünn) geleitet wird. Es wird finanziert durch das Botstiber Institute for Austrian-American Studies (BIAAS) und unterstützt durch das Austrian Cultural Forum (Washington D.C.).

Photo of Professor Megan Brandow-Faller

Megan Brandow-Faller

Megan Brandow-Faller ist Professorin für Geschichte an der City University of New York Kingsborough. Sie unterrichtet auch am CUNY Graduate Center, New York. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die Kunst und Gestaltung des Wiens der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit, einschließlich der Kunst von Kindern und der von der Wiener Sezession gestalteten Spielzeuge, der expressionistischen Keramik der Wiener Werkstätte, des Verhältnisses von Volkskunst und Modernismus und der Kunstausbildung von und durch Frauen. Sie ist Herausgeberin des Sammelbandes Childhood by Design: Toys and the Material Culture of Childhood, 1700-present (Bloomsbury, 2018), Autorin von The Female Secession: Art and the Decorative at the Viennese Women’s Academy (Penn State University Press, 2020), sowie (zusammen mit Laura Morowitz) Mitherausgeberin von Erasures and Eradications in Modern Viennese Art Architecture and Design (Routledge, 2022). Zum Austellungskatalog der retrospektive Austellung Die Frauen der Wiener Werkstätte (2021) im Museum für angewandte Kunst, Wien, trug Brandow-Faller zwei Essays bei. In ihrem neuesten Projekt beschäftigt sie sich mit Verbreitung und Popularisierung von Ideen der kindlichen Kreativität der Wiener Sezession in den USA der Nachkriegszeit.
Photo of Dr. Julia Secklehner

Julia Secklehner

Julia Secklehner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Kunstgeschichte an der Masaryk-Universität in Brünn, Tschechische Republik. Ihr Spezialgebiet ist die moderne Kunst Zentraleuropas mit einem besonderen Fokus auf Kulturproduktionen aus und über „Peripherien“, sowie Fragen der Geschlechter- und Minderheitenrepräsentation. Zurzeit forscht sie über den Modernismus jenseits der Metropolen in der Zwischenkriegszeit Österreichs, der Tschechoslowakei und Ungarns. Sie ist Teil des kollaborativen Projekts Continuity / Rupture: Art and Architecture in Central Europe, 1918-1939 (CRAACE), das vom Europäischen Forschungsrat gefördert wird, und Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift Art East Central. Zuletzt veröffentlichte sie Beiträge in den Sammelbänden Periodization in the Art Historiographies of Central and Eastern Europe (Routledge, 2022) und Erasures and Eradications in Modern Viennese Art Architecture and Design (Routledge, 2022), sowie in Austrian Studies und The Austrian History Yearbook.
Photo

Veronika Halamová

Veronika Halamová ist Dissertantin an der Marsaryk-Universität in Brünn. Zuvor schloss sie an derselben Universtität ihren Master ab, mit einer Spezialisierung auf das Phänomen der von Aby Warbug entwickelten Pathosformel und deren Kontinuität in der Moderne. In ihrem interdisziplinären Dissertationsprojekt beschäftigt sie sich mit dem Prozess der Sinngebung von Kunst im Verstand von Betrachter*innen. Neben ihren akademischen Tätigkeiten beteiligt sich Veronika aktiv am Centre for Modern Art & Theory am Institut für Kunstgeschichte der Fakultät der Künste an der Marsaryk-Universität. Dort koordiniert sie die Verbreitung der Aktivitäten des Zentrums auf den sozialen Medien. Zusätzlich dazu betreut sie die Social-Media-Präsenz von Creativity from Vienna to the World.
.

fotografia VK

Valéria kršiaková

Valéria Kršiaková ist Kunsthistorikerin und arbeitet als als externe Kuratorin der Fotografie-Sammlung des Slovak Design Museum in Bratislava. Sie interessiert sich primär für Geschichte und Theorie der slowakischen Malerei, Fotografie und Gestaltung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie studierte Kunstgeschichte an der Comenius-Universität Bratislava und schloss ihr Studium mit einer Arbeit über den slowakischen modernistischen Maler Edmund Gwerk (1895-1956) ab. Für das Master-Studium ging sie an die Marsaryk-Universität in Brünn, an der sie ihr Diplom mit einer Abschlussarbeit über die Kunstgewerbeschule in Brünn in der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren (1939-1945) erwarb. Derzeit strebt sie einen zweiten Master-Abschluss mit Fokus auf zeitgenössische Gestaltungspraktiken an der Prager Akademie für Kunst, Architektur und Design (UMPRUM) an.

J_01

Julia Harasimowicz

Julia Harasimowicz specializes in art history and anthropology. At the University of Warsaw’s Institute of Art History, she is completing her Ph.D. dissertation, which analyzes the discourses surrounding children’s art in Europe and the United States from the late 1800s to the mid-1900s. Recently, she has been awarded the Fulbright Foundation Junior Researcher Award for her research at the Graduate Center City University of New York during the academic year 2023/2024. She works as a curator of contemporary art at the Ujazdowski Castle Center for Contemporary Art in Warsaw. She has also been collaborating on the shows of Friedl Dicker-Brandeis and Spring Never Comes Again. Childhood and Art in the 20th and 21st Century

smart

Christopher Hertweck

Christopher Hertweck ist Übersetzer mit dem Sprachenpaar Englisch-Deutsch. Derzeit ist er Master-Student für Translatologie am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) an der Universität Leipzig. Zuvor studierte er Geschichte und Deutsche Literatur and der Humboldt-Universität zu Berlin, mit einem Fokus auf die Kultur- und Sozialgeschichte Deutschlands im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er hat die Website von Vienna to the World ins Deutsche übersetzt.

de_DEGerman